Entwicklungspsychologische Beratung
Säuglinge und Kleinkinder sind nicht immer leicht zu
verstehen. Ihre Signale sind nicht immer eindeutig.
Einige Säuglinge schreien in den ersten Lebens-
monaten übermäßig viel, ohne dass Eltern die Gründe
dafür kennen. Manchmal weiß auch der Kinderarzt die
Ursache nicht. Andere wollen nicht schlafen oder
essen. Manche Kleinkinder trotzen, toben, wollen sich
nicht trennen.
Entwicklungspsychologische Beratung unterstützt
Eltern mit Kindern im Alter von 0 – 3 Jahren bei:
andauerndem oder unstillbaren Schreien
(bei „Schreibabys“ ist eine vorherige kinderärztliche
Diagnostik erforderlich)
Fütter- oder Essstörungen
Schlafproblemen
Trennungsängsten
heftigen Trotzanfällen
aggressiven Verhalten
Spielunlust
sonstigen Auffälligkeiten, die Ihnen Sorgen bereiten
Entwicklungspsychologische Beratung soll Sie als
Eltern unterstützen im Aufbau einer gelungenen Eltern-
Kind-Beziehung; dies durch die Förderung ihrer elter-
lichen Feinfühligkeit in den ersten Lebensjahren ihres
Kindes.
Elterliche Feinfühligkeit ermöglicht es dem Kind, eine
emotionale Bindung einzugehen. Eine sichere
emotionale Bindung gilt als ein wesentlicher Schutz-
faktor bei späteren Belastungen und bei der
Bewältigung von schwierigen Lebenssituationen.
Im Mittelpunkt der Beratung steht ihr Kind. Als Eltern
erfahren sie etwas über die Entwicklung ihres
Säuglings oder Kleinkindes und können die Fähig-
keiten und Stärken ihres Kindes beobachten. Ihre
Lebenssituation, Wünsche und Befindlichkeiten werden
auf die Perspektive des Kindes bezogen.
Als zentrales Instrument dienen Videoanalyse und
Videofeedback
Das Motto “Sehen - Verstehen - Handeln” kann das
Verständnis der Inhalte und Schritte der Entwicklungs-
psychologischen Beratung erleichtern.
Sehen
Ausgangspunkt sind genaue und sorgfältige
Beobachtungen alltäglicher Situationen mit Ihnen und
Ihrem Kind. Dazu wird eine kurze Videoaufnahme bei
ihnen zu Hause oder in den Räumen der Fachstelle
erstellt (z.B. beim Wickeln, Füttern, miteinander
spielen).
Verstehen
Die Bilder helfen der Beraterin durch mehrfaches An-
sehen, oder in Zeitlupe, auch kurze flüchtige
Belastungszeichen des Kindes zu verstehen und für
Sie als Eltern zu verdeutlichen. Wenn sie diese Auf-
nahme dann selbst sehen, können Sie im Alltag für die
„Mini-Signale“ Ihres Kindes aufmerksamer sein und
passender reagieren.
Handeln
In der folgenden Zeit, kann sich ihre Wahrnehmung der
Signale ihres Kindes verändern und damit auch ihre
Beziehung zu ihrem Kind, wodurch sie feinfühlig ihr
Kind bei seiner Entwicklung unterstützen können.
Wie viele Videos gemacht werden ist schwer voraus-
zusagen und hängt besonders von Ihrem Anliegen,
aber auch von äußeren Faktoren ab. Manchmal reicht
schon ein Gespräch, um Klarheit und Sicherheit zu
geben, zeigt eine Aufnahme genau das, wasden „Aha-
Effekt“ beschert und ihre Frage beantwortet. Manchmal
benötigt es aber eine längere Zeit und mehr Kontakte,
um die Ursache der Schwierigkeiten zu erkennen,
neue hilfreiche Interaktionen zu erkennen und im Alltag
zu festigen.